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Dokumentation - Kölner Stadtanzeiger - 20. März 1963

Im Sommer 1943 wurde St. Kunibert an der Rheinuferstraße schwer angeschlagen. Das Aquarell vermittelt diesen Zustand. Weitere Zerstörungen folgten. Sie vernichteten die Turmwerke. Auch In der Nachbarschaft sah es böse aus. Eine Landschaft des Untergangs ist dargestellt. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. 

  

 

Theo Blum malte das Kölner Inferno

 Die Folge wird Im Stadtmuseum ausgestellt 

Von Hermann Ginzel

 

Im Januar 1963 bat er seinen 60. Geburtstag gefeiert, der Kölner Maler Theo Blum. Aus diesen Anlass wird heute Im Stadtmuseum, Zeughausstraße, um 11.30 Uhr die von dem Künstler gestaltete Folge „Köln-Inferno“ (Zeichnungen und Aquarelle aus den Jahren 1942, 1943 und 1945) als Ausstellung eröffnet. Sie bleibt bis 28. April geöffnet. Im Leben des aus Mönchengladbach stammenden Künstlers bat die westdeutsch. Metropole schon früh eine Rolle gespielt. 1912 war Blum Preisträger eines Wettbewerbs, den der Kölner Verkehrsverein ausgeschrieben hatte. Man beauftragte ihn damals, 20 Aquarelle, Kölner Stadt- und Industrieansichten zu schaffen. Die Blätter sind als Kunstdruckbeilagen 1914 zur Werksbund-Ausstellung in dem Sammelwerk „Köln“ in Wort und Bild“ erschienen. 

Blum hat sich 1912 in Köln niedergelassen. Schon damals begann er damit, die Topographie der Stadt in künstlerische Dokumentation umzusetzen. Den Ausflügen in die Weit folgten Monate beharrlicher Arbeit in seiner neuen Heimat. Er übertrug ihre gegenständlichen Motive in die Bildstruktur, in das Aquarell und die Kaltnadelradierung. 

Heinrich Lützeler (Bonn) 1940 zu Blume Bildformen: „Im Neusehen des oft Gesehenen und im Entdecken des oft Übersehenen erfüllt sich Blums handwerklich genaue Arbeit: sie gilt der Weite, gilt dem Harten wie dem Gewaltigen, gilt der Spannung des dunklen Vordergrundes und des linear-klaren Hintergrundes, gilt einer fast verwehenden lichten Feinheit, die als Symbol höchster Lebensfreude über der Landschaft schwebt. Dazu ist es das Werk eines ausgesprochen rheinischen Menschen, voll vergeistigter Sinnlichkeit."

 Darm kam, Jahrzehnte später, das „Inferno“, und nun entstand in den Bombenjahren die zweite und die dritte große Köln-Folge, der man wünschen möchte, dass sie geschlossen in den Besitz der Stadt übergeht. Wir haben jüngst Walter Dicjs Foto-Dokumentation jener Jahre des Schreckens erlebt.Ein Fotograf hat sie mit seinen Mitteln dargestellt. Der Maler schuf das Bildzeugnis in der anderen, ihm gemäßen Mitteilungsweise. Wer die Fotoschau auf der Gürzenich-Empore gesehen hat, kann jetzt im ersten Stock des Stadtmuseums (Zeughaus) den Beitrag des Künstlers zum gleichen Thema vergleichend erleben. 

Der sorgfältig gestaltete Katalog mit Vorwort von Direktor Dr. Bill, einführendem Text. biographischen Notizen und Bilderteil ist eine Arbeit von Kustos Dr. Jüttner.

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